Ziele

Ziele

Zukunftsgewandt, innovativ, interkommunal

Freiheit Emscher ist ein Dekadenprojekt mit Initialwirkung für das gesamte Ruhrgebiet und mit Vorbildcharakter für die nachhaltige Entwicklung von Gewerbeflächen in urbanen Verdichtungsräumen. Unser Ziel: Wir entwickeln den interkommunalen Raum Freiheit Emscher zur grünen Industriestadt der Zukunft – zu einem innovationsgetriebenen Standort wissensbasierter Produktion und Wirtschaft, einem neuen urbanen Zentrum, das die Städte Essen und Bottrop miteinander verbindet.

Die grüne Industriestadt von morgen entsteht dabei nicht am Reißbrett oder im leeren Raum. Vielmehr docken wir an bestehende Initiativen, Pläne und Stadtentwicklungskonzepte in den beiden Kommunen, in der Region und im Land NRW an und setzen sie im Planungsraum weiter fort.

Gemeinsam schaffen wir die Voraussetzung für die Ansiedlung von zukunftsgewandtem Gewerbe und für nachhaltige Arbeitsplätze. Gemeinsam entwickeln wir mitten im Ruhrgebiet eine europäische Stadt neuen Typs, eine „Produktive Stadt“, die ein verträgliches Miteinander von Arbeiten, Wohnen und Freizeitaktivitäten möglich macht. Ausgangspunkt ist dabei das enorme Entwicklungspotenzial von fünf ehemaligen Bergbauflächen im Gebiet Freiheit Emscher. Künftig neu erschließen und entwickeln werden wir:

Auseinandersetzung mit globalen Zukunftsthemen

Freiheit Emscher bedeutet einen Imagewandel für bestehende Strukturen und eine Neuausrichtung für industriell vorgenutzte Flächen des Bergbaus. In der Umsetzung steht das Projekt zudem für die umfassende Auseinandersetzung mit globalen Zukunftsthemen. Denn wir konzentrieren uns auf die Themenfelder:

  • Nachhaltige Mobilität und urbane Logistik
  • Digitalisierung
  • Kreislaufwirtschaft (Energie- & Stoffströme)
  • Klimaresilienz & Biodiversität
  • Ressource Wasser/Wertwasser

Auf diese Weise adressieren wir wesentliche Schlüsselkomponenten moderner Stadtentwicklung, die darauf abzielen, urbane Verdichtungsräume lebenswert und nachhaltig zu gestalten. Zugleich setzen wir auf diese Weise in den angrenzenden Stadtteilen in Bottrop und Essen auch wichtige wirtschaftliche und soziale Impulse.

Vernetzung auf allen Ebenen

Ein derart umfassender Anspruch lässt sich nicht isoliert umsetzen, sondern erfordert Vernetzung – in räumlicher Hinsicht und auf der Akteurs-Ebene. Freiheit Emscher basiert deshalb auf einem Multi-Stakeholder-Ansatz. Die Initiatoren des Projekts Freiheit Emscher, die Städte Bottrop und Essen haben im Schulterschluss mit der RAG Montan Immobilien, als (Noch-)Eigentümerin der ehemaligen Bergbauflächen, in den vergangenen Jahren einen ambitionierten Masterplan entwickelt. Über die Einbindung relevanter Maßnahmenträger, Investoren und Nutzergruppen werden verbesserte und gänzlich neue verkehrliche Zusammenhänge, intelligente Infrastrukturen, ergänzende Nutzungsangebote und übergreifende Grünstrukturen möglich.

Freiheit Emscher hat zudem bereits in einem frühen Entwicklungsstadium strategisch Wissenschaft und Wirtschaft mit ins Boot geholt. Unsere gemeinsame Vision: die Gestaltung zukunftsweisender Gewerbequartiere mit wissens- und technologieorientierten Unternehmen und Start-ups, die Synergien mit lokalen und regionalen Bildungseinrichtungen ebenso vorsehen wie mit der traditionellen Industrie vor Ort.

Auf dem Weg hin zu einer CO2-freien, nachhaltigen Energieversorgung im Quartier Freiheit Emscher gehen wir 2024 einen ersten wichtigen Schritt. Bis Sommer 2024 wird ein Experten-Team eine Übersicht über alle im Planungsraum existierenden Wärme- und Energiepotenziale erstellen – und wichtige Fragen klären: Welche möglichen Energiequellen stehen im Gebiet Freiheit Emscher zur Verfügung? Welche nachhaltigen Versorgungsmöglichkeiten ergeben sich daraus? Wo können wir an kommunale Strategien zum Thema Klimaneutralität und Wärmeplanung sowie bestehende Versorgungsstrukturen andocken? Und wie lassen sich die Konzepte gemeinsam weiterentwickeln? Alle weiteren Planungsschritte im Bereich Energieversorgung bauen auf dieser umfassenden Analyse auf.

Planung

Planung

Einzigartige Möglichkeiten in zentraler Lage im Ruhrgebiet

Wir arbeiten im Projekt Freiheit Emscher mit einem gewachsenen, heterogenen, industriell geprägten Raum in der Peripherie zweier Ruhrgebietskommunen. Kleinteilige Gewerbe-, Industrie- und Wohngebiete grenzen hier an die wilden Grünzonen der Bergbaubrachen. Rhein-Herne-Kanal und Emscher zerschneiden das Gebiet ebenso wie wichtige überregionale Verkehrsachsen. Eine Zwischenstadt par excellence – und für uns der derzeit spannendste Planungsraum der Metropole Ruhr.

Mitten im Ruhrgebiet, in der Emscherzone zwischen Bottrop und Essen, entwickeln wir ein Areal von 1.700 Hektar Fläche für die Zukunft – für hochwertiges Gewerbe und moderne Industrie, für die grüne Industriestadt von morgen. Wir schaffen neue Erholungs- und Freizeiträume, neue Verbindungen und neue Wege ans und am Wasser. Und mehr noch: Wir knüpfen an Bestehendes an und nehmen vorhandene Siedlungs- und Stadtstrukturen, Grünflächen, ungenutzte Zwischenräume und Infrastrukturen in den Blick. Wir denken urbane Transformation und Stadtwandel größer – inhaltlich wie räumlich.

Mit gleich fünf Bergbaubrachen im unmittelbaren Planungsgebiet hat Freiheit Emscher Entwicklungspotenziale, die es in dieser Dimension anderswo im Ruhrgebiet nicht mehr gibt. Das bedeutet auch: Unser Planungsraum in der Peripherie der Städte Bottrop und Essen bietet die einzigartige Chance, Stadtstrukturen umfassend neu zu gestalten. Denn wir entwickeln unser Ziel im Prozess und aus den unmittelbaren lokalen Strukturen heraus. Die grüne Industriestadt der Zukunft entsteht bottom-up, also aus und in den Möglichkeitsräumen vor Ort – und wird nicht als isolierter „Fremdkörper“ in die Landschaft gesetzt.

Beschlossene Sache: Das Struktur- und Nutzungskonzept

Das Struktur- und Nutzungskonzept können Sie hier herunterladen:

Das Gesamtplanungsgebiet Freiheit Emscher ist ein Raum mit Herausforderungen in vielerlei Hinsicht und das bis hinein in die angrenzenden Stadtteile. Zugleich findet sich hier ein Raum für Visionen, der mit Tetraeder, Alpincenter, industriekulturellen Hotspots und wertvollen Freiräumen wie der Emscherinsel schon heute Freizeitqualitäten und touristisches Potenzial bietet.

Ein Raum, in dem noch viel mehr steckt – und in dem wir eine einzigartige Chance für die Region sehen. Und das nicht erst seit gestern. Denn angegangen sind die Projektpartner die Zukunftsidee Freiheit Emscher bereits vor dem Ende des Steinkohlenbergbaus im Jahr 2018 mit der Beauftragung einer Machbarkeitsstudie. Seit 2019 ordnet ein daraus hervorgegangenes städtebauliches Struktur- und Nutzungskonzept die Planungen.

Dies nutzt einerseits vorhandene räumliche Potenziale der fünf Entwicklungsflächen, markiert Impulse zur Qualifizierung des Stadtraums, generiert darüber hinaus aber auch Synergien und greift mit Blick auf künftige gewerbliche Zielgruppen vorhandene kommunale Strukturen, Entwicklungsziele und Masterpläne auf und ergänzt sie.

Im Zentrum steht die Entwicklung der Bergbaubrachen Emil Emscher, Hafen Coelln-Neuessen, Welheimer Mark, Prosper II und Sturmshof. Die Flächen Sturmshof (Essen und Bottrop) und Hafen Coelln-Neuessen (Essen) bilden aufgrund ihrer exponierten Lage unmittelbar am Rhein-Herne-Kanal darüber hinaus den sogenannten Nukleus von Freiheit Emscher, den zentralen Attraktionskern. Geplant ist hier ein repräsentativer Gewerbe- und Unternehmensstandort am Wasser, der über innovative Ideen und Konzepte die Lebensbereiche Freizeit und Arbeiten miteinander koppelt und Freiraumqualitäten von überregionaler Qualität generiert

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Die Planung hebt dabei die bisherige Insellage der Flächen zwischen Emscher, A42 und B224 auf. Der Nukleus wird mit den umliegenden Quartieren verknüpft – und ausgehend von der Kanalpromenade selbst zum Knotenpunkt für neue Verbindungen. Für die Menschen vor Ort entsteht so ein neues, attraktives Quartier mit großer Aufenthaltsqualität, das neue Wege zum Wasser eröffnet und auch mit wirtschaftlicher Stärkung und einem Imagewandel für die angrenzenden Stadtteile einhergeht.

Weitergehende Einblicke in die Konzeption und Planungen von Freiheit Emscher bietet unsere Info-Broschüre (Stand Dez. 2023).

Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept Freiheit Emscher

Die Machbarkeitsstudie Freiheit Emscher wird durch ein sogenanntes Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (INSEK) ergänzt. „Integriert“ ist das städtebauliche Entwicklungskonzept deswegen, weil alle Themenfelder, also Wohnen und Städtebau, grüne, soziale und Verkehrsinfrastruktur interdisziplinär einfließen, und im Zusammenhang betrachtet werden.

Das Hauptaugenmerk für das INSEK liegt auf der Einbindung der Wohngebiete in die Gesamtentwicklung von Freiheit Emscher und der Nutzung von Synergieeffekten zwischen bestehenden und neuen Strukturen im Projektgebiet. Im Konzept sind neben den Bestandserhebungen in den oben genannten Themenkomplexen, die dazugehörigen Bestandsanalysen sowie die daraus resultierenden Ziele und Maßnahmen dargestellt. Das INSEK benennt dabei sechs Fokusquartiere in Bottrop und Essen, für die gezielte Leitvorstellungen und Maßnahmenpakete abgeleitet wurden.

Für die konkrete Akquise von Städtebaufördermitteln ist es jedoch nötig, stadt(teil)bezogene Förderkonzepte für jedes Fokusquartier zu erstellen. In diesen Förderkonzepten werden gezielte Maßnahmen vorgestellt, die zur Verbesserung der Wohnqualität vor Ort dienen sollen.
Auf Grundlage des INSEK Freiheit Emscher hat die Stadt Essen als erstes Förderkonzept das „Integrierte Entwicklungskonzept Karnap“ (IEK Karnap) auf den Weg gebracht.

Im IEK Karnap werden Teile des Maßnahmenpakets aus dem INSEK aufgegriffen und für die Antragstellung zur Städtebauförderung in einem kleineren Förderkonzept konkretisiert.

Alles in allem stellen das INSEK, das IEK Karnap und die noch folgenden Förderkonzepte ein Grundgerüst für die Weiterentwicklung des Stadtraumes dar.

INSEK Freiheit Emscher

Integriertes Entwicklungskonzept Karnap

Übergeordnete Initiativen

Das Freiraumkonzept von Freiheit Emscher knüpft an bestehende Masterpläne und Konzepte zur Freiraumgestaltung in der Metropole Ruhr an, darunter auf ein Jahrhundertprojekt der Emschergenossenschaft (EGLV): den Umbau der Emscher und ihrer Nebenläufe. Seit 2021 ist die Emscher wieder abwasserfrei, die Renaturierung dauerte rund drei Jahrzehnte. Der naturnahe Umbau des Flusses geht mit einer Neugestaltung der Stadtlandschaft zwischen Holzwickede und Dinslaken einher und führt zu einer entscheidenden Aufwertung des Standorts Emscher-Region durch Projekte weit über den Gewässerlauf hinaus. Eine Zielsetzung, die Freiheit Emscher mit seinem eigenen Freiraumkonzept im Projektgebiet fortführt, indem es etwa die Emscherinsel zu einer Freizeitattraktion im Nukleus zwischen Essen und Bottrop macht.

Als erste dezentrale Internationale Gartenausstellung (IGA) greift die IGA Metropole Ruhr 2027 in unterschiedlichen Vorhaben entscheidende Fragestellungen moderner Stadtentwicklung und zukunftsfähiger urbaner Transformation auf. Explizit setzt sich die IGA 2027 beispielsweise mit innovativen stadtplanerischen Lösungen in Metropol-Regionen auseinander – eine Konzeption, die sehr gut zu Freiheit Emscher passt und gemeinsame und ergänzende Vorhaben möglich macht. Ein Beispiel: Unmittelbar im Nukleus verläuft am Nordufer des Rhein-Herne-Kanals schon heute eine Fahrradroute, die zu einem IGA-Radweg ausgebaut werden soll.

In seinem Freiraumkonzept greift Freiheit Emscher auch das Vorhaben „Neue Wege zum Wasser“ der Stadt Essen auf, das die Stärkung und Qualifizierung der grünen Infrastruktur im Stadtgebiet in den Fokus nimmt. Freiheit Emscher setzt diesen Anspruch bis nach Bottrop fort: Durch neue interkommunale Fuß- und Radwege-Verbindungen zum und am Wasser machen wir neue Räume im Projektraum zugänglich und erlebbar.